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Behandlungsfelder

Sprachstörungen
Aphasie

Die Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die durch eine Schädigung des Gehirns hervorgerufen wird. Dabei können die Lautstruktur (Phonologie), der Wortschatz (Lexikon), der Satzbau (Syntax) und die Bedeutung (Semantik) in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sein. Somit können sowohl das Sprechen und Verstehen der Lautsprache, als auch das Lesen und Verstehen der Schriftsprache beeinträchtigt oder nicht mehr möglich sein. Aphasien treten häufig nach einem Schlaganfall auf. Störungen der Sprache bei Kindern haben ganz unterschiedliche Ursachen. Dabei unterscheidet man Entwicklungsstörungen und erworbene Störungen.

Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern

Sprachentwicklungsstörungen (SES) bei Kindern beeinträchtigen die Kommunikation und das Sprachverständnis. Die Fähigkeiten zur Wort-, Laut- und Satzbildung sind eingeschänkt. Jedoch können diese Störungen auch isoliert auftreten. Ein zu geringer Wortschatz kann die Störung erschweren, da dem Kind nicht genügend Wörter zur Verfügung stehen, um z. B. grammatikalische Regeln zu trainieren. Bei mehrsprachigen Kindern tritt die Störung in allen erworbenen Sprachen auf. Im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt kann mit Hilfe von Elternfragebögen eine Störung frühzeitig festgestellt werden.

Wussten Sie schon?

 

80% der Aphasien bei Erwachsenen werden durch einen Schlaganfall ausgelöst. Aphasien bei Kindern können u. a. infolge eines Unfalls (Schädel-Hirn-Trauma) oder einer Hirnhautenzündung auftreten.

Ca. 7% der Kinder im Vorschulalter sind von einer SES betroffen. Im 2. Lebensjahr sind ca. 35% aller Kinder 'späte Sprecher'. Die Hälfte der späten Sprecher holt den Rückstand bis zum 3. Lebensjahr auf.

Sprechstörungen

 

Sprech- und Artikulationsfehler

Sprechstörungen lassen sich in zwei Gruppen unterscheiden: Störungen bei der Bildung von Lauten (Artikulationsfehler) und Redeflussstörungen (Stottern oder Poltern). Bei einer Artikulationsstörung ist die korrekte Lautbildung gestört. Betroffen sind dabei sowohl der Einzellaut (z.B. 's' oder 'sch') als auch alle Silben und Wortverbindungen, die diesen Einzellaut beinhalten. Stottern äußert sich in unfreiwilligen Lautwiederholungen ('Ka-ka-ka-katze') und Verlängerungen von Lauten ('Mmmmaus'). Beim Poltern ist das Sprechtempo schnell und unregelmäßig, wodurch es u. a. zu Auslassungen und Lautverschmelzungen kommen kann.

Europäischen Studien zufolge stottern etwa 5% aller Kinder. 75% dieser Kinder überwinden das Stottern ohne Therapie.

Dysphonien

Stimmstörungen (Dysphonien) äußern sich z. B. durch langanhaltende Heiserkeit ohne akuten Infekt. Auch kann die Belastbarkeit der Stimme eingeschränkt sein oder Schmerzen im Kehlkopf auftreten. Stimmstörungen können funktionell oder organisch bedingt sein. Funkionellen Stimmstörungen sind gekennzeichnet durch eine veränderten Stimmklang und eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Stimme, ohne dass organische Ursachen vorliegen. Das Schwing- und Schließungsverhalten der Stimmlippen ist gestört. Während bei einer funktionelle Stimmstörungen keine strukturelle Veränderung des Kehlkopfes erkennbar ist, zeichnen sich organische Stimmstörungen durch pathologisch-anatomische Veränderung des Kehlkopfes aus. Auch hier ist eine Veränderung des Stimmklanges ein häufiges Symptom.

Stimmstörungen

 

Ca. 6% aller Menschen leiden an Stimmstörungen, wobei Berufssprecher ein erhöhtes Risiko haben (z. B. Lehrer: 16%, Schauspieler: 6,5%) und Frauen stärker betroffen sind als Männer (2/3).

Schluckstörungen

 

Dysphagien

Schluckstörungen (Dysphagien) können infolge des Alterungsprozesses oder nach operativen Eingriffen oder als Unfallfolge auftreten. Einer Dysphagie kann auch eine neurologische Erkrankung, wie z. B. multiple Sklerose oder ein Schlaganfall, zugrunde liegen. Bei einer Schluckstörung gelingt die Nahrungsaufnahme nur unter großen Schwierigkeiten. Demnach kann eine Fehl- oder Mangelernährung auftreten, die unter Umständen lebensbedrohlich sein kann. Lebensgefahr kann auch bestehen, wenn Nahrungsreste durch falsches Schlucken in die Luftröhre gelangen. Bei Kindern kommen Schluckstörungen in jeder Altersstufe vor. Sie können sich ungünstig auf die Entwicklung der Zahnstellung auswirken.

Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind ca. 15 - 20% aller Kinder in Deutschland von einer leichten bis mittelgradigen Fütterstörung und ca. 3 - 7% der Kinder von einer schweren Fütterstörung betroffen.

Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen treten in den unterschiedlichsten Kombinationen auf. Dabei nehmen angeborene, als auch erworbene Erkrankungen eine wesentlichen Einfluß auf das Krankheitsbild. Einige dieser komplexen Erkrankungen treten im Zusammenhang mit den folgenden Krankheitsbildern auf:

  • Autismus

  • Dysarthrie

  • Hörstörungen

  • Auditive Hör- und Wahrnehmungsstörungen

  • Mutismus

  • Lippen-Kiefer-Gaumen-Segel-Fehlbildungen

Komplexe Störungen

 

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